Sehenswürdigkeiten

Schloss Langenstein

Schloss Langenstein in der Mitte, vorne grüne Wiese, blauer Himmel

Ritter und Adelige lebten ab dem Mittelalter auf Schloss Langenstein. Heute beherbergt das Schlossareal das Fasnachtsmuseum, einen Golf- und Country Club und den Hauptwohnsitz einer Grafenfamilie – und öffnet ihre Tore gerne für Besucher.

Bereits um 1100 errichtet die Abtei Reichenau die beiden unteren Geschosse des Bergfriedes auf einem langgestreckten Kalkfelsen, dem „langen Stein“. Den Namen übernimmt das Dienstmannengeschlecht von der Reichenau, das im 12. und 13. Jahrhundert auf dem Schloss lebt, für die eigene Familie und nennt sich „von Langenstein“. Doch die Burg erweist sich als langlebiger als das Geschlecht der Bewohner: Zu Beginn des 14. Jahrhunderts scheinen die Ritter von Langenstein ausgestorben zu sein, in Langensteinen wohnen schon 1292 die Grafen von Nellenburg.

In den folgenden Jahrhunderten geben sich auf Schloss Langenstein die Adelsfamilien sozusagen die Klinke in die Hand, bis im Jahr 1826 Großherzog Ludwig von Baden das Schloss übernimmt. Nach seinem Tod 1830 erbt sein Sohn Graf Ludwig von Langenstein das Anwesen. Nach der Hochzeit seiner Schwester mit dem Grafen Karl Douglas geht der größte Teil des langensteinischen Vermögens 1872 auf die aus Schottland stammende und seit 1631 in Schweden ansässige gräfliche Familie Douglas über – sie nutzt das Schloss bei Orsingen-Nenzingen heute als Hauptwohnsitz.

Schloss Langenstein liegt rund zehn Kilometer von der Autobahnausfahrt Engen (A81) entfernt an der B31 Richtung Bodensee.

 Das Schloss selbst ist nicht für die Öffentlichkeit zugänglich.

Pfarrkirche St. Peter und Paul Orsingen

Kirche Orsingen vor blauem HImmel und Tanne im Vordergrund

In der Pfarrkirche St. Peter und Paul in Orsingen können Besucher das Grabmal der Helena von Raitenau besichtigen, ein bedeutendes Kunstwerk von Hans Morinck. Ihr berühmtester Sohn Wolf Dietrich, Fürstbischof von Salzburg, hat das Denkmal seiner Mutter gestiftet.

Mehr als 200 Jahre dauerte der Bau der ersten Orsinger Pfarrkirche, von 1575 bis 1781. Im Jahr 1909 wurde sie durch ein neues Gotteshaus ersetzt, lediglich der Turm, die Chorwand am Turm sowie die Sakristei blieben vom Abriss verschont. Es entstand an der Seite der Kirche die Taufkapelle, die das Wappen der Schlossherrin von Langenstein ziert und das Grabmal der Helena von Raitenau beherbergt.

Auch zahlreiche Kunstwerke, die man beim Abbruch der Kirche retten konnte, befinden sich hier oder im Heimatmuseum in Engen.

Pfarrkirche St. Ulrich Nenzingen

Kirche aus der Froschperspektive mit blauem Himmel, vereinzelt Wolken

Auf ein barockes Kleinod stoßen Sie in der von 1719 bis 1722 erbauten Pfarrkirche St. Ulrich Nenzingen. Die Deckengemälde von Maler Kollek aus Konstanz aus dem Jahr 1906 stellen die Geheimnisse Jesu bei der Taufe, am Ölberg und bei der Himmelfahrt sowie die Krönung Mariens dar. Im Hochaltarbild ist die Geburt Christi zu sehen, darüber der Kirchenpatron St. Ulrich.

Die beiden Putten neben dem Tabernakel und die kraftvollen Riesenstatuen St. Rochus und St. Wendelin stammen von Josef Anton Feuchtmayer und sind zweifellos eine Bereicherung des Altars. Die Seitenaltäre sind mit einer herrlichen Muttergottesstatue sowie einer Statue des heiligen Johannes Nepomuk geschmückt. Elfenbeinfarbene Reliefs posaunenblasender Engel zieren die barocke Kanzel, aus dem Jahr 1721 stammt ein Nothelferbild an der Ostwand des Seitenschiffs. An der Längswand dieses Anbaus zwischen großen Betonkreuzen ist der Kreuzweg dargestellt. Eine 500 Jahre alte Pieta schmückt dort die Südwand.

Rechts neben dem Eingang befindet sich die Taufkapelle. Ehemalige Turmbalken sind zwischen Fußboden und Decke als Kreuz eingespannt, daran hängt eine Christusfigur aus dem 13. Jahrhundert – wohl das kostbarste Kleinod der Kirche.

St. Martinskapelle Nenzingen

prunkvoller Altar der Martinskapelle

Ein schlichtes kleines Heiligtum versteckt sich zwischen Nenzingen und Stockach, umrahmt von Bäumen und gekrönt von einem Türmchen mit flotter Zwiebelhaube.

Eine kleine Glocke, die wohl aus der Erbauerzeit stammt, ist eine besondere Kostbarkeit. In Majuskeln trägt sie die Inschrift „MCCXVI in aller heiligen Ehre, lütt also sere“. Das Werk aus dem Jahr 1216 ist damit eine der ältesten bekannten Glocken Deutschlands. Die älteste aus dem Jahr 1209 befindet sich in Randegg – sie wurde also nur wenige Jahre vor dem Nenzinger Glöckchen hergestellt.

Oberhofenkapelle Orsingen

kleine Kapelle am Ortsrand, umrahmt von grüner Wiese und leicht bewölktem HImmel

An einem wunderbaren Ort, inmitten fruchtbarer Äcker zwischen Orsingen und Wahlwies, steht die Kapelle St. Nikolaus. Sie trägt den Namen Oberhofenkapelle, weil sie das letzte sichtbare Zeichen der früheren Siedlung Oberhofen ist, die sich einst hier befand. Frieden und Ruhe spüren Besucher rund um diese Kapelle, deren hölzerner Dachreiter kaum höher ist als die ihn umgebenen Obstbäume.

Ein Hauch des Friedens und der Ruhe umgibt den Betreter der Kapelle, die dem Heiligen Nikolaus geweiht ist. Eine Erinnerungstafel am Westgiebel innerhalb des Kapellenraums besagt, dass diese Kapelle im Jahre 1360 erbaut wurde, also bald auf das ehrwürdige Alter von 600 Jahren zurückblicken kann. Das kleine Kirchlein wurde in den Jahren 1673 wiederum erneuert und zuletzt 1949 in den heutigen Zustand versetzt.